Deutschland braucht jedes Jahr 320.000 neue Wohnungen

Wohnungsbedarfsprognose BBSR

Neubau in Deutschland - klick für größeres Bild
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Laut der Wohnungsbedarfsprognose des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) benötigt Deutschland jährlich rund 320.000 neue Wohnungen im Zeitraum 2023 bis 2030. Der höchste Bedarf besteht in nachfragestarken Großstädten und deren Umland.

Der größte Bedarf:
Sieben größte Städte (Berlin, München, Hamburg, Frankfurt am Main, Stuttgart, Köln, Düsseldorf):
- Bedarf: 60.000 Wohnungen pro Jahr (entspricht 1/5 des Gesamtbedarfs).

Regionale Unterschiede:
- Höchster Bedarf pro Einwohner: Städte und Landkreise in Süddeutschland (z. B. Landshut, Regensburg, Kempten, München).
- Geringster Bedarf: Ländliche Regionen, insbesondere in Ostdeutschland (z. B. Altmarkkreis Salzwedel, Weimarer Land).

Zum Vergleich - Fertig gestellte Wohnungen:

Fertiggestellte Wohnungen vs. Bedarf in Deutschland
Jahr Fertiggestellte Wohnungen Abweichung vom Bedarf (320.000)
2022 295.300 - 24.700
2023 294.400 - 25.600
2024 n/a (geschätzt rückläufig) voraussichtlich erneut unter Bedarf
Baufertigstellungen:

- 2022 wurden 295.300 Wohnungen fertiggestellt
- 2023 wurden 294.400 Wohnungen fertiggestellt

- Der Wohnungsbau blieb somit hinter dem jährlichen Bedarf zurück.
- Der Mangel an Neubauten ist besonders in den Metropolen kritisch, wo bezahlbarer Wohnraum dringend benötigt wird.

Neubauzahlen für 2024 liegen noch nicht vor - dürften kaum von 2022 und 2023 abweichen

Baugenehmigungen (Indikator für zukünftige Fertigstellungen):
- März 2024: 18.500 genehmigte Wohnungen (-24,6 % im Vergleich zum März 2023).
- Q1 2024 insgesamt: 53.500 genehmigte Wohnungen (-22,2 % im Vergleich zu Q1 2023).
- Sinkende Baugenehmigungen deuten darauf hin, dass der Wohnungsbau weiter hinter dem Bedarf zurückbleiben wird.


Fazit:
- Der tatsächliche Wohnungsbau deckt den Bedarf nicht, es fehlen jährlich mindestens 25.000 bis 30.000 Wohnungen.
- In den sieben größten Städten sind die Engpässe besonders stark, da dort jährlich 60.000 neue Wohnungen benötigt werden.

Insgesamt fehlen fast 800.000 Wohnungen

Die Analyse können Sie hier einsehen: BBSR Analyse



Stand der Dinge: 

Im Jahr 2024 wurden in Deutschland 251 900 Wohnungen gebaut. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren das 14,4 % oder 42 500 Wohnungen weniger als im Vorjahr. Das war der erste deutliche Rückgang, nachdem die Zahl fertiggestellter Wohnungen in den Jahren 2021 bis 2023 jeweils um 294 000 gelegen hatte. Zuvor war die Zahl neuer Wohnungen von ihrem Tiefststand von 159 000 im Jahr 2009 bis auf den bisherigen Höchststand von 306 400 im Jahr 2020 gestiegen. In diesen Ergebnissen sind sowohl Wohnungen in neuen Wohn- und Nichtwohngebäuden als auch neue Wohnungen in bestehenden Gebäuden enthalten.

Besonders starke Rückgänge bei neuen Ein- und Zweifamilienhäusern

Von den im Jahr 2024 fertiggestellten Wohnungen befanden sich 215 900 in neu errichteten Wohngebäuden. Das waren 16,1 % oder 41 400 Wohnungen weniger als im Vorjahr. Besonders starke Rückgänge gab es bei den meist von Privatpersonen errichteten Ein- und Zweifamilienhäusern: Mit 54 500 Einfamilienhäusern wurden 22,1 % oder 15 400 weniger fertiggestellt als im Vorjahr. Die Zahl neuer Wohnungen in Zweifamilienhäusern fiel um 26,2 % oder 6 300 auf 17 600. In Mehrfamilienhäusern, der zahlenmäßig stärksten und vor allem von Unternehmen gebauten Gebäudeart, wurden 135 300 Neubauwohnungen geschaffen, das waren 13,4 % oder 21 000 weniger als im Jahr 2023. In neu errichteten Wohnheimen stieg die Zahl fertiggestellter Wohnungen dagegen um 17,6 % oder 1 300 auf 8 500. In neuen Nichtwohngebäuden entstanden 4 800 Wohnungen und damit 15,0 % oder 800 weniger als im Vorjahr.

Nach Bauherrengruppen betrachtet entfielen von den im Jahr 2024 fertiggestellten Neubauwohnungen 112 500 auf Unternehmen (-11,8 % oder -15 100 zum Vorjahr) und 95 400 auf Privatpersonen (-20,4 % oder -24 500). Von Trägern der öffentlichen Hand wurden 9 500 Neubauwohnungen fertiggestellt (-20,5 % oder -2 500).

Die Zahl fertiggestellter Wohnungen in bereits bestehenden Wohngebäuden blieb im Jahr 2024 mit 30 300 gegenüber dem Vorjahr konstant.

Durchschnittlich 26 Monate von der Genehmigung bis zur Fertigstellung im Neubau

Die durchschnittliche Abwicklungsdauer von Neubauwohnungen in Wohngebäuden, also die Zeit von der Genehmigungserteilung bis zur Fertigstellung, hat sich bei den im Jahr 2024 fertiggestellten Wohngebäuden auf 26 Monate weiter verlängert. Im Jahr 2023 hatte der Bau einer Wohnung noch 24 Monate gedauert, im Jahr 2020 lediglich 20 Monate.

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