Zwangsversteigerungen von Immobilien nehmen zu: Wirtschaftskrise und Zinsanstieg hinterlassen Spuren
Die Zahl der Zwangsversteigerungen von Immobilien in Deutschland ist im Jahr 2024 deutlich angestiegen. Nach jahrelangem Rückgang wurden laut Analysen des Fachverlags Argetra im vergangenen Jahr Gerichtsverfahren für 13.445 Häuser, Wohnungen und Grundstücke eröffnet - ein Anstieg von über 9% im Vergleich zu 12.332 Verfahren im Vorjahr.
Dieser Trend spiegelt die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen wider. Die schwächelnde Konjunktur, steigende Arbeitslosigkeit und der angeschlagene Immobilienmarkt tragen maßgeblich zu dieser Entwicklung bei[1]. Der Gesamtwert der zwangsversteigerten Immobilien stieg von etwa 3,9 Milliarden Euro auf 4,3 Milliarden Euro im Jahr 2024.
Besonders betroffen: Wohnimmobilien
Besonders betroffen sind Wohnimmobilien, die etwa zwei Drittel aller Zwangsversteigerungen ausmachen. Ein- und Zweifamilienhäuser stehen dabei ganz vorn, dicht gefolgt von Eigentumswohnungen.
Regional zeigen sich deutliche Unterschiede: Nordrhein-Westfalen führt mit einem Anteil von rund 21% die Liste der Zwangsversteigerungen an. Im Bundesschnitt waren 33 von 100.000 Haushalten betroffen.
Die Gründe für den Anstieg sind vielschichtig. Zwar sind die Zinsen nach dem starken Anstieg zwar wieder etwas zurückgegangen, doch ein neuer Immobilienboom ist nicht in Sicht.
Es bleibt abzuwarten, wie sich der Immobilienmarkt und die wirtschaftliche Lage in den kommenden Jahren entwickeln werden. Immobilienexperten raten potenziellen Käufern, die Situation genau zu beobachten und ihre finanzielle Situation sorgfältig zu prüfen, bevor sie sich für den Erwerb einer Immobilie entscheiden. Voraussichtlich wird der Trend der Zwangsversteigerungen auch im Jahr 2025 anhalten.
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